30. offene Landesmeisterschaft Sommerbiathlon in Zerbst

Autor: W. Achilles

Die Corona Überwucherung von Land, Leuten und Lähmung öffentlichen Lebens lässt mich an den 11.September 2001 erinnern. Was war weltweit plötzlich für eine lähmende Angst zu verspüren. Urplötzlich tauchten Unsicherheiten auf. Dabei sind doch die Konfliktsituationen vor dem Terroranschlag genauso bekannt gewesen wie das Wissen, wissenschaftlich und vor allen Dingen mathemisch untermauert: Die nächste Pandemie von Viren kommt bestimmt. Vulkanausbrüche können auch nicht verhindert werden. Beginnt jemand mit dem Schießsport, unabhängig ob mit Kugel oder Bogen, steht an erster Stelle die nachdrückliche Forderung: Vor dem Schießen stehen Regeln! Werden diese verletzt, Disqualifikation! Ich glaube jeder kann sich noch erinnern, dass die ersten Schweißperlen auf dem Schießstand nicht vom Schuss, sondern der Angst, etwas falsch zu machen, stammten. Das war auch am 6. Juni 2021 zur offenen Meisterschaft in Zerbst zu spüren. Nur genau umgekehrt. Die notwendige Disziplin beim Schießen (Sicherheit) war beim Veranstalter und den aktiven Teilnehmern sicher und routiniert. Dem stand ein zögerndes und unbeholfenes Begegnen untereinander gegenüber. Wie sollte man sich begrüßen. Zumal man sich kannte. Dem Team um Reinhard Glöckner kann nur höchster Respekt gezollt werden; ein riesiger, durch Corona noch gesteigerter Aufwand an Organisation. In gedämpfter Stimmung gingen nur 23 Teilnehmer aus 7 Bundesländern an den Start. Brandenburg war mit mehreren Sportlern vertreten. Eine war aus unserem Verein, dem SV Hönow: Kathrin Achilles. Sie startete das dritte Jahr in der etwas anderen Disziplin: dem Sommerbiathlon. Damit hat der SV Hönow nicht nur klassische Kugelsportler, sondern noch Bogenschützen und eben Sommerbiathlon. Daran musste ich bei unserer letzten Außerordentlichen Mitgliederversammlung denken. Die Mentalität von, nennen wir sie traditionellen Kugelsportlern, Bogenschützen und auch Sommer- und Winterbiathleten unterscheidet sich doch gründlich.

Da der Autor sich in den Disziplinen, oft sehr zum Leidwesen von Funktionären, durchwurschtelt, bin ich zwar kein Aushängeschild der Leistung, kenne jedoch ein wenig, wie die Herzen der jeweiligen Spezialisten schlagen. Es ist schade, dass Frankfurt/Oder als gemeinsames Trainingslager der Bogner und Kugler ausfallen musste. Dort wurde sich doch kennen- und schätzen gelernt. Die Auswertung des letzten Biathlon Jahres 2020 ergab für Kathrin einige Fehlerquellen. Eine davon war: Was für einen Nutzen hat ein Schießriemen und wie wird er überhaupt beim liegenden Schießen benutzt? In unseren Brandenburger Kreisen (nicht nur im SV Hönow) konnte keiner so recht Hilfe geben. Also wurde Kathrin aktiv und kümmerte sich selbst um die Lösung des Problems. Sie recherchierte und stieß dabei auf einen ehemaligen, wenn kein Irrtum vorliegt (Bundes) Biathlontrainer weit weg von uns. Dieser sollte Kathrin eigentlich nur einen Schießriemen verkaufen. Gesagt getan. Der Riemen kam an und (!) keine Ahnung wie damit umgehen. Zögerlich wurde angefragt, ob ihr der Verkäufer möglicherweise ein Bild mit der Darstellung eines sichtbaren Riemenanschlags senden könnte. Wie bereits erwähnt. Es konnte keiner genauer erklären und im Netz findet man auch kein aussagefähiges Bild. Kurze Zeit später kam es zum Telefongespräch. Kathrin an einem Ende. Am anderen Ende stellte eine Stimme gezielte Fragen. Kathrin antworte. Die Stimme unterbrach und meinte: „Der Schießriemen ist dein kleinstes Problem.“ Dann folgte ein längeres Gespräch. Vom Kopf, Hals, Armen, Beinen wurde eine telefonische Korrektur der Körperlage zum Gewehr von Kathrin durchgeführt. Nebenbei die Haltung von Verbänden zum Umgang mit Hochleistungs- und normalen Sportlern. Nach dem Gespräch notierten wir eine kleine Ewigkeit das soeben Vernommene. Jetzt ist es für Kathrin an der Zeit, Jorg Cornelius von Biathlon24.de herzlich Dank zu sagen. Trotz Kathrins persönlichem Eindruck in Zerbst zur off. Landesmeisterschaft: „gefühlte schwache Laufleistung, anstrengendes Wetter, etwas untrainiert. Aber mit Freude an den Start.“ hatten sich ihre Trefferquoten deutlich zu den Vorjahren verbessert. 2019 und 2020 waren die Fehlschüsse (was immer mit zusätzlichem Laufen oder Strafzeiten bestraft wird) 2021weit ab von der Spitze. 2021 im Bereich der Sieger.

Beim Start über KK 50 m, 6 km Laufen Damen

  1. Platz Jahrgang 1982 Fehler: 9;
  2. Platz Jahrgang 1974 Fehler: 10;
  3. Platz Jahrgang 1976 Fehler: 10.

Kathrin 4. Platz Jahrgang 1968                  Fehler: 9

Beim zweiten Start KK 50 m, 3km Laufen Damen

  1. Platz Jahrgang 1982 Fehler: 5;
  2. Platz Jahrgang 1976 Fehler: 5;

Kathrin 3. Platz Jahrgang 1968                   Fehler: 4

Es zeigt, dass es sich lohnt, Probleme selbst lösen zu wollen und Hilfe zu suchen, dankbar anzunehmen und nicht zu fordern. Und noch etwas: Beim Skilaufen hat sich der Ruf „Spur frei“ eingebürgert. Der zu Überholende tritt aus der Spur. Beim Einzelstart, Junioren, Männer, Frauen kommt es häufig vor, dass überholt wird. Nun war, an allem ist Corona schuld, die Strecke zugewachsen. Nur ein enger Trampelpfad. Kathrin, in gewohntem Respekt zueinander, hört hinter sich Läufer/Innen und geht aus der Spur. Die Läufer/Innen waren verwirrt. Ab und an kam ein Dankeschön. Mir gegenüber murmelte Kathrin: „Sind faires Verhalten wohl nicht gewöhnt … Was ich selber denk und tu…“  Trotzdem hat sie in den letzten 3 Jahren viele neue Freundschaften geschlossen, obwohl es Unterschiede in den Auffassungen gibt.

 

Ungewollt fremdgegangen – Gedanken zur Teilnahme am Sniper-Cup

Autor W. Achilles

Zusammenfassung

Mittwochabend Einladung bekommen. Sonnabend aufgeregt in den Wald gefahren. Kurze Begrüßung. Dann gings los. Drei Minuten Vorspiel. Acht Minuten das Wichtigste. Viel zu kurz. Nicht einmal alles verschossen. Verabschiedung nach Hause. Damit ist alles für unseren Bericht gesagt. Wenn da nicht die Gedanken wären…

Chronologischer Ablauf

Am Abend des 7. Juli 2021 nach dem Reha-Sport teilte mir meine Frau von Hubert mit: „Am 10. Juli, Sonnabend, findet in Bad Freienwalde ein Kneip-Cup, Großkaliber 100 m statt. Ob du (ich) mitkommen willst.“ Grünes Licht. Hubert angerufen. Ja, ich komme mit. Danke für die Einladung. Wenig (Corona) GK geschossen. Den Schweden rausgeholt. Ein wenig Handgriffe geübt. Die „DSB-Ordnung“ aufgeschlagen. Kapitel Wettbewerbe Großkaliber. Alles das was vor einem Wettkampf so vorbereitet wird. Noch einige Luftkugeln verschossen und gedanklich vorbereitet. Sonnabend früh halb acht mit Hubert getroffen. „Gib mir mal die Adresse, fürs Navi“. Hubert: „Hab ich nicht. Richtung Werneuchen, dann irgendwo links. Eine Senke runter und dann steht im Wald ein Schild, Schießplatz.“ Tatsächlich gelang es uns, wie in alten Zeiten ohne Navi eine Zieladresse zu finden. Während der Fahrt meine Frage: „Hat denn Bad Freienwalde überhaupt einen Schützenverein?“: „Nein. Der Verein liegt zwischen Eberswalde und Bad Freienwalde.“ War die Antwort. „Und wer ist Schirmherr des Kneip Cups? Immerhin haben die Kliniken in Bad Freienwalde welche.“ „Wieso Kneip Cup? Das ist der Niederbarnimer Kreismeister Sniper Cup.“ Ach so, ein Sniper Cup. Ist doch klar. Hab mich verhört. Meine weitere Frage: „Was passiert denn so bei einem Sniper Wettkampf?“ „Das kann ich dir auch nicht sagen.“, kam die Antwort. Am Ziel angekommen. Tief im Wald ein schönes Gelände. Feste Bauten. Sogar ein Vereinsheim. Alles nicht für uns, den Schützen. Es war ja Corona. Im Regen mit dem Einschreiben begonnen. Kurzer Fußmarsch unter ein offenes Zelt. Beim Einschreiben erstes Stutzen. Keiner fragte nach der Disziplin. Höfliche Anfrage unsererseits: „Wie sind denn die Regeln?“ „Also ihr könnt stehend, liegend, sitzend frei oder aufgelegt von uns aus auch auf dem Rücken liegend, schießen.“, äußerte sich der Schießleiter. Zunächst hatten wir keine Fragen mehr. Da wir beide zuerst da waren, starteten wir auch im ersten Durchlauf. Es folgte das allgemeine Prozedere des Schießleiters. Dann ging es zum Anbringen der Zielscheiben. Da wurde mir mulmig. Die Scheibe in meiner Hand sah so ganz anders aus. Ausgehend von unseren gewohnten 100 m Scheiben zeigte sich dieses Konstrukt nur etwa die Hälfte so groß wie unser gewohnte Scheibe. Oben links 4 kleine Ringe. Daneben 25 weitere Ringe. Jetzt konnten wir konkreter fragen.

Offizielles Statement

Links oben vier Probespiegel. Rechts davon 5 x 5 Spiegel. Spiegelmaße: Innenkreis weiß, welcher getroffen werden soll, 25 mm, Außenkreis schwarz 38 mm. Anzahl Probeschüsse auf die linken vier Spiegel egal, Zeit: 3 Minuten. Dann auf die 5 waagerechten und 5 senkrechten Spiegel je ein Schuss. Munition abgezählt 25 Patronen, ZF 12. Zeit 8 Minuten. Bei Fremdbeschuss (Treffer beim Nachbarn) Disqualifikation. Der Schütze, auf dessen Scheibe sich mehr als 25 Schüsse befinden, darf wiederholen. Und so ganz nebenbei: Die Spiegelgrößen imitieren auf der 100 m Bahn eine Entfernung von 300 m.

Start zum Probeschießen. Kurzer Blick nach links auf Hubert. Der gewohnt ruhig begann. Ich hatte gerade bis zum Start geschafft die 25 Patronen in der Schachtel von der Probemunition zu trennen. Das bereitet man gewöhnlich vorab vor. Viel zu schnell waren die 3 Minuten vorbei. Gerade 4 Schuss. Wenigstens die Anzahl für die „Betriebstemperatur“ beim Schweden. Eine Schweden-Mauser ist eine gute Waffe. Allerdings im Vergleich zu den modernen Waffen ein rudimentäres Fossil. Trotzdem kann damit auf diese Scheiben gut geschossen werden. Was mich auch beruhigte. Die Treffer landeten sogar häufig im Spiegel. Das Problem war ein ganz anderes. Auf jeden Spiegel ein Schuss! Spätestens nach der zweiten 5-er Reihe war die Übersicht weg. Zumal auch noch zwei „Blindgänger“ meine Munition beherbergten. Der Schießleiter fragte nur: „Selbstlader?“ „Ja.“  Im Ergebnis: 19 Treffer, 2 Fehlerpatronen und vier Patronen waren übrig. Die acht Minuten waren um. Auf einigen Spiegeln waren auch noch zwei Einschüsse.  Bei Hubert ganz anders. Routiniert wie wir ihn kennen, stellte er sich der Aufgabe. Das Trefferbild gar nicht so schlecht. Erste Rotte mit dem Wettkampf fertig. Vor zur Scheibe und zählen. Bei Hubert zählte man 26 Treffer! 25 hätten es sein müssen. Huberts Entscheidung: „Hier spielen wir sowieso nicht mit, fahren wir nach Hause.“ Die Wettkampfleitung widersprach. „Du hast sehr gut geschossen. Dir steht ein zweiter Durchgang zu. Es lohnt sich.“ Hubert gab nach und schoss eine zweite Runde. Gutes Trefferbild. Anzahl der Schüsse stimmte. Wie die Reihenfolge in der Wertung sein wird, war unklar, da nach uns noch viele Schützen auftauchten.

 

Gedanken danach

Hubert, aus Sicht unserer Spielregeln, stellte es als Herausforderung dar. Ungewohntes Milieu. Andere Strategien und andere Waffen (Langmagazine). Mit Einzellader nur schwer zu schaffen. Nochmals zur Erinnerung: Wir haben 45 Minuten Zeit. Dieser Wettkampf 8 Minuten! Ganz zufrieden war er nicht. Anders bei mir. Zuversichtlich hingefahren und ganz schnell auf den Boden der Realität gelandet. Es gab nur eins. Den Wettkampf optimal zu überstehen. Tatsächlich habe ich so geschwitzt, wie sonst nur nach einem Langlauf. Doch bereits beim Wettkampf, so ganz hinten in der Birne, keimten Gedanken. Möglichkeiten für das eigene Training. Wenn im Allgemeinen in der Trainingslehre auf die kristalline Intelligenz der Fokus gelegt wird (angelerntes/trainiertes Wissen), besteht mit den Ausflügen in andere Kugelsportbereiche, den Bogensport und weitere Bewegungslehren die Möglichkeit, die fluide Intelligenz (nach Cattel bezeichnet als die Fähigkeit, in neuen unbekannten Situationen zurecht zu kommen/überleben) für die eigene Schwerpunkt-Disziplin zu schulen. Dauert etwas länger, ist für den Normalsportler allerdings weitaus besser.

Resümee

Welche Gedanken Hubert als amtierender MOL Kreisschützenmeister hatte, selbst und mich zum Ausbruch aus der Familie – Tradition des SV Hönow, sportliche Regeln des überlegten bewussten Handelns beim Schießen (ein Vergleich zur japanischen Zen geführten Tee Zeremonie ist nicht verkehrt) zu animieren an einem, von Disziplin geprägtem, „Wildwest Flair“ Wettbewerb teilzunehmen, kann ich nicht sagen. Jeder sollte selbst den Blick über den Tellerrand suchen.

Für mich war es wohlwollend nicht nur über Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis (Mitgliederversammlung Bogensportler und Kugelsportler) zu reden, sondern praktisch anderes zu erleben. Da glaube ich, dass der MOL Kreisvorstand trotz aller Probleme die Zeit verstanden hat. Ich wünsche mir mehr solche Ausflüge, ohne dass ich unsere eigenen Werte in Frage stelle.

Tribut eines Samurai an Sir Sean Connery

Der Tribut eines Samurai an die 007 – Legende

Ronnie Watt OBE und Sean Connery als 007 in „Man lebt nur zweimal“.

Ronnies Weg, den verstorbenen Schauspieler zu ehren

Artikel von Scott Begbie / übersetzt von K. Achilles / Dezember 2020

Er saß als Teenager in einem abgedunkelten Kino und erholte sich von einem Arbeitsunfall, der ihn fast das Bein gekostet hätte. Er fragte sich, was er mit seinem Leben anfangen sollte … als James Bond ihm die Antwort gab.

Als er sah, wie Sean Connerys „007“ gegen den Bösewicht kämpfte, hatte Ronnie eine erleuchtende Idee – eine, die ihn zu einer glänzenden Karriere als professioneller Karate-Ausbilder führte und sogar zu seinem eigenen anerkannten Ehrensystem führte, den Orden der schottischen Samurai.

Jetzt will der in Aberdeen lebende Sensei die Bildschirmlegende ehren, die ihn vor 55 Jahren inspiriert hat, indem er Sir Sean, der Ende letzten Monats im Alter von 90 Jahren starb, zu einem schottischen Samurai macht – ein Titel, der Denjenigen verliehen wird, die hervorragende Persönlichkeiten sind oder Auszeichnungen erwarben.

„Wir denken darüber nach, einen neue kostbare nationale OSS-Auszeichnung zu erschaffen, weil es Sean Connery ist“, sagte Ronnie, Gründer, Präsident und Chefausbilder des National Karate Institut Scotland. Es ist eine angemessene Hommage, womit Ronnie – ein elitärer 9. Dan im Shotokan-Karate, der in seiner Karriere mehr als 20 000 Studenten ausgebildet hat – den Kreis auf der Reise schließen würde, die Sir Sean vor all den Jahren ausgelöst hat. „Ich hatte einen schweren Berufsunfall und hätte fast ein Bein verloren“, sagte Ronnie. „Ich war erst 16 und brauchte ein Jahr lang, um wieder laufen zu können. Ich habe Sport wirklich vermisst und wollte neu anfangen, wusste aber nicht womit.“

„Ich habe Sean Connery in „Goldfinger“ gesehen und er hat am Ende des Films gegen einen Bösewicht gekämpft. Das Ganze war unglaublich und ich fand „Das ist fantastisch. Er hat den Bösewicht geschlagen, ich muss wie Sean Connery werden. “ Der örtliche Judo-Club hatte eine Karate-Sektion eröffnet und ich war einer der ersten, die mitgemacht haben. Das war im Jahr 1965.

So war die ganze Geschichte, bei der ich fast mein Bein verlor, dann den Film sah und mich inspirieren ließ, Karate zu trainieren. Ich habe es jetzt mein ganzes Leben lang getan. Seit 57 Jahren trainiere ich fast jeden Tag. Und diese Liebe zu Bond, Karate und Japan wurde gefestigt, als Connery 1967 in „Man lebt nur zwei Mal“ mitspielte. Er hat die Kultur Japans und der ganzen mystischen Sachen wirklich ins Haus gebracht, die Disziplin einer Kampfkunst zu lernen. Es baut einen großartigen Charakter auf. “

Aber Connery auf dem Bildschirm zu sehen, war nicht Ronnies einzige Beziehung zu einem der beliebtesten Söhne Schottlands – seine nächste Begegnung war nur eine sehr kurze. Ronnie erhielt einen Anruf des Hollywood-Stars und hielt das für ein Veralbern durch einen Kumpel. „Ich hatte gerade mein erstes Handy bekommen und fuhr Auto, als das Telefon klingelte“, erzählte Ronnie die Episode von 2001, als er die ersten Karate-Weltmeisterschaften organisierte, die in Aberdeen ausgetragen wurden, mit 900 Danträgern aus etwa 45 Ländern.

„Ich dachte, es könnte nur meine Frau sein, Gail, aber dieser Typ sagte, er sei Alex Salmond und fragte, ob ich eine Trophäe für die Meisterschaft von Sean Connery wollte. Ich sagte: „Na klar!“, aber er bestand darauf, dass er Alex Salmond war und er hätte Sean Connery bei sich. Ich antwortete: „Ja, und ich habe einen Bösewicht hier bei mir. „Schließlich fiel der Groschen und Sean Connery war in der Leitung und er sagte: „Ich werde dir eine kleine Auszeichnung für die Meisterschaft geben. Momentan bin ich noch am Grübeln.“

Er sagte „eine kleine Auszeichnung“, aber es war wie ein Kriegsdenkmal, über drei Tonnen rosa Granit „, sagte Ronnie und fügte hinzu, dass diese von einer Konkurrentin aus Hawaii gewonnen wurde, wo sie seitdem geblieben ist.

Durch die Verleihung des Ordens der Schottischen Samurai an Sir Sean wird sein Name in eine lange und angesehene Ruhmeshalle aufgenommen, die sich seit Ronnies Start der ersten Verleihung der schottischen Samurai Awards vor etwa 25 Jahren aufgebaut hat. Zu den Stars zählen Sir Billy Connolly und Joanna Lumley. Der Orden würdigt Erfolge in Sport, Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und zelebriert die kulturellen Beziehungen zwischen Schottland und Japan. Ronnie schuf seine Auszeichnungen, nachdem er vom Stadtrat von Aberdeen für seine Arbeit bei der Förderung und dem Unterrichten von Karate in der Stadt sowie für den Aufbau von Beziehungen zu Japan und seinen Karate-Meistern geehrt wurde. Er übernahm das Konzept, schottischer Samurai zu sein; das war der Name der Auszeichnung, die er 1994 erhielt; und baute es weiter aus.

„Ich hielt das für eine großartige Idee und konnte sie für unsere Karate-Organisation übernehmen, aber auch für Menschen in verschiedenen Kampfkünsten und Sportarten, die nicht die Anerkennung erhalten, die sie verdienen“, sagte Ronnie. „Der erste Preis ging an einen Wrestling-Typen. Er war auch ein Stadtrat namens Len Ironside und einen Judo-Meister namens Bill Berry. Es hat sich langsam entwickelt. Wir haben Karate- und Judo-Leuten Auszeichnungen verliehen, dann begann es sich zu verändern und nach 2001 haben wir begonnen, Auszeichnungen an andere Arten von Menschen zu vergeben. Wir änderten die Samurai-Auszeichnungen in Preise des Schottischen Ordens der Samurai vor sechs Jahren. Jetzt präsentieren wir Top-Menschen aus allen Lebensbereichen. “

„Es ist eine Möglichkeit, jemanden zu belohnen, der viel für die Gesellschaft geleistet hat.“

2021 – das Jahr der Gankaku, könnte es werden

02.01.2021 / Autor: W. Achilles

Gankaku der Stil des Kranichs. Hohe Beweglichkeit und Flexibilität. Schnelle Richtungsänderungen. Stabilität auf einem Bein. Das Jahr 2021 wird von schnellen Änderungen in vielen Bereichen gekennzeichnet sein. Heute noch alles geschlossen, morgen Richtungsänderung. Berufliche Stabilität, nicht mehr gegeben. Arbeitsplätze fallen weg. Arbeitsbedingungen ändern sich. Alles ist in Bewegung. Vielleicht hilft das Üben von Gankaku. Man kann es ja 2021 versuchen.

Gestern noch hieß es: Am 10. Januar 2021 kommt die teilweise Erlösung. Beginn von Normalität. Heute ist der 31. Januar im Gespräch. Wer wann geimpft wird- ungewiss. Arbeit von zu Hause aus oder gar keine Arbeit mehr. Geduld und schnelle Entscheidungen sind gefragt. Dann richten wir doch unser Heimtraining darauf aus. Am Beispiel Gankaku als Anregung. Voraussetzung ist natürlich, dass der Ablauf bekannt ist. Richtungswechsel. Einfach mal die Kata Ura selbstständig erarbeiten. Der Inhalt bleibt gleich. Seitenverkehrt. Erfordert wieder volle Konzentration. Und im Beruf? Im Büro herrscht eingearbeitete Routine. Alles ist bekannt, die Arbeit läuft wie gewohnt ab. Im Heimarbeitszimmer: Kinder stören. Arbeitsutensilien zum Teil noch im Betrieb, Anruf notwendig.

Also ist eine Ausblendung von Störfaktoren gefragt. Stehen wir doch beim Kata Training einfach nach zwei, drei schnellen Techniken 30 Sekunden still (wenn möglich Stellung auf einem Bein). Im beruflichen Umfeld sind Arbeitsschritte abzuändern. Verbindung aufbauen, alles zurechtlegen, um sich per Video austauschen zu können. Versucht doch mal die Gankaku Go selbstständig, erst mental, dann körperlich zu erarbeiten. (Ein Block kann auch ein Angriff sein.) Es ist kein Trainingspartner da. Stellt euch eure Dojo Gruppe vor. Bei den Ein- Bein- Techniken der yoko geri. Funktioniert er bei einem gleich Großen, so wird es bei deutlich kleinerem Partner schwierig. Versucht statt yoko geri einmal ura mawashi geri. Das Hin und Her, wunderbare Gelegenheit in der Go Form zu erfassen. Erste Technik, statt Schritt zurück, Schritt vorwärts gleitend. Was könnte das mit Partner sein? Es treten zu viele Probleme auf. Wunderbar. Trainieren wir die Schwächen. Bei Gankaku die Ein- Bein- Stellungen und schnellen Drehungen. Stellt euch auf ein Bein (Sicherheit beachten) und nehmt ein Blasrohr, etwa 10 Pfeile /Bein auf 3 Meter verschießen. Das ganze 6-mal. Oder, wer nebenbei noch Sommerbiathlon betreibt, mal 5 Schuss auf einem Bein stehend. Anfangs auf Scheibe (größerer Streukreis ist wahrscheinlich) später auf die Klappscheiben. Interessant ist auch, das Prozedere mit dem Bogen zu versuchen. (Hier sollte möglichst draußen trainiert werden. Sicherheitsfragen siehe Internet Bogenschießen Sicherheitsabstände)

Das Ganze nennt sich „vergrößerter Input“ im Training einbeziehen. Eigene Fantasie und kreative Anwendung. Welche Chance haben Amateure. Die speziellen Trainingspläne der Profis können sich Amateure gar nicht leisten. Ganztagssportler. Der „benachteiligte“ Amateur kann nur besser werden, wenn er ungewohntes Terrain, weitab der Spezialdisziplin, ins Training einbaut.

Wer macht mit und 2022 tauschen wir uns aus?

Die letzte Leistungsschau von uns war 1997.

2020 – das Jahr der Bassai Dai

31.12.2020 / Autor: W. Achilles

Bassai-Dai bedeutet etwa in oder aus einer Festung heraus kämpfen. Die alten Meister gehen davon aus, dass die inneren Organe beim Üben von Bassai Dai besonders gestärkt werden. Corona belastet die inneren Organe. Festung bezieht sich auf unser Heim. Da kann man schon ins Grübeln oder Meditieren kommen.

Eigentlich sollte das Jahr 2020 eine Zeit der Begegnungen nationaler und internationaler Weggefährten des Dojo Birkenstein werden. 1970 als Idee geboren und 2020 im K.A.T.Zentrum®, pädagogische Grundlage des mck e.V., nach 50 Jahren etabliert. Das alles wurde durch Corona beeinflusst. Diejenigen unter uns, die für sich regelmäßig Sazen und damit verbunden die Meditation üben, werden sicher auch den so ganz anderen Verlauf dieses Jahres einbezogen haben.

Ewiges Thema: Corona verbreitet Angst und Schrecken, in der Wohnung eingesperrt und wann kommt die Spritze?

Was konnte 2020 jeder erreichen?

Kase formulierte im Oktober 2001: „Und wenn wir nicht vorbereitet sind. Was dann?“ Dann überraschte alle der 11.September 2001.

Plötzlich kam der Lockdown 2020. Waren wir vorbereitet?

Meine Burg ist mein zu Hause. Kann ich dort längere Zeit überleben ohne Schaden zu nehmen? Was ist das Elementarste? Die Luft zum Atmen. Sind meine Atmungsorgane auf den Corona Angriff vorbereitet? Vorerkrankungen sind potenziell verantwortlich für einen tödlichen Ausgang. Die Lunge spielt eine zentrale Rolle.

Die Bushido-Ausbildung umfasst wesentlich mehr Inhalte, als heute vermittelt werden. Das Kriegsspielen überlassen wir denen, die genügend Steuergelder verschleudern wollen. Gehen wir vom Einzelkämpfer im Sportkarate aus oder von Jemandem, der Karate als Kunst (ohne Wertung) betrachtet, stehen beide vor denselben Problemen. Im Training mag es oftmals ähnlich aussehen.

Sportkarate meint oft schnelle Erfolge, nicht immer nachhaltig. Für 2020 war das positiv, wenn nicht auf Meisterleistungen hintrainiert wurde. Open windows, erhöhte Infektanfälligkeit nach hohen Trainingsbelastungen, absolute Spitzenwerte in einer Disziplin.

Kampfkunst führt nicht unbedingt zu einem schnellen Nachweis körperlicher Fitness. Langfristig (7 Jahre) kann sie die Steigerung der fluiden Intelligenz (Cattel: In neuen unbekannten Situationen zurechtkommen) bewirken. Das Einzige was wir nicht können, ist Karate. Für alle anderen Lebensbereiche stehen uns mehr Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung. Angepasstes, neurophysiologisches Training (mehr Nervenarbeit als körperliche Kondition) versetzt den Organismus in die Lage, die Regenerationsphase zu nutzen, um ganzheitlich Energie zu sammeln. (Immunsystem)

Ab hier wird es konkret: Uns liegen HRV-Werte einer 75jährigen, männlichen Person in der Zeit von 2019 und 2020 vor. Das Ergebnis des Corona Jahres 2020. Die Zeit wurde genutzt.

HRV Messung vom 31.12.2019 kalendarisches Alter: 75 Jahre; biologisches Alter: 34 Jahre schon überzeugend. Danach ein Jahr Corona Zeit.

HRV Messung 12 Monate später vom 23.12.2020 kalendarisches Alter: 75 Jahre; biologisches Alter: 25 Jahre Erläuterungen der HRV Daten unter autonom health.com

Es sollte bewiesen werden, was gelehrt wird.

Einem Karateka unterstellt man, bezieht man sich auf den Ursprung der Kampfkünste: „Wer verletzen kann, muss auch das Heilen beherrschen“, bzw. im Besitz eines aktuellen 1. Hilfe Nachweises sein. Selbstverständlich zählt auch die praktische Befähigung dazu. Viele unserer Mitglieder machen seit Jahren regelmäßig 1. Hilfe Kurse und betrachten „Helfen“ als Selbstverständlichkeit. Sie verstehen darunter mehr als nur „Händchen halten“.

Nachgewiesener Maßen haben Karateka eine festere Knochendichte. Jeder Kata werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. (Wechselwirkungen der Ausführungen seit der Reglementierung in den 20-er Jahren vernachlässigen wir) Bassai Dai, aus der äußeren Form praktiziert, bildet die Grundlage der Annäherung von sensorischem und motorischem Homunkulus. Das Ziel besteht darin, von den Armen und Beinen zum Zentrum der Körpermitte zu gelangen (Nerventätigkeit). Das dauert schon einige Zeit. Erst danach kann der innere Weg die ganze Bandbreite für den Alltag freilegen.

Wer nach den Grundsätzen des K.A.T.Zentrum® – Konzeptes das Karatetraining im Dojo als Fernstudium betrachtet, hat keine Schwierigkeiten mit dem „Heimtraining“. Egal, ob die Wohnung groß oder klein ist. Seit Jahren war ein fester Platz zum „Studieren“ Heimtraining vorhanden, der möglicherweise sonst als Wohnstube dient. Karate wurde so in den Alltag integriert. Es ist ein Unterschied, ob man „zu seinem Sport geht“, oder sich zu Hause die Zähne an den komplizierten Bewegungsabläufen ausbeißt. Der Wechsel Dojo- Training in der Gruppe- dann gleichberechtigt (im Sinne von Aufmerksamkeit und Konzentration) Heimtraining- bringt dem Aktiven einen bemerkenswerten Wettbewerbsvorteil.      

Gibt es eine Verpflichtung, persönliche Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen? Nein. Wer ungesund lebt mit entsprechender Quittung an „Wohlstands-Erkrankungen“ erfährt die gesamte Aufmerksamkeit. An einem selbstverschuldeten kranken Körper hängen viele Arbeitskräfte und medizinische Kosten. Das Ergebnis sehen wir 2020.

Mit aller Deutlichkeit: Wir sprechen von verantwortungslosem Handeln. Diabetes Typ 2 ist größtenteils auf den Lebensstil zurückzuführen. Gerade im 4. Quartal 2020 kommt die Diskussion auf: Sollen die „Impfgegner“ nicht behandelt werden. Es ist schon verwunderlich, dass viel Geld für Impfstoffe gegen Corona eingesetzt werden. Das ist auch gut. Eine Pflicht zur Stärkung des eigenen Immunsystems gibt es nicht.  

Begriffe wie Bushido (Kriegskünste) und Jissen (Kampf auf Leben und Tod) fokussierten sich. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Jegliche aggressive Vorbereitung auf einen Krieg hat zu unterbleiben. Nur- was verstehen wir unter Krieg? Versteht man die Kata als in Körpersprache geschriebene Lehrbücher können wir konkret Antwort geben. Bassai Dai, aus einer Festung ausbrechen. Was wird gelehrt? Auf engstem Raum Kampftechniken wirksam werden zu lassen. Stillschweigend besteht Übereinstimmung: Da duellieren sich Kontrahenten in der Burg auf Leben und Tod. Warum baut man denn überhaupt eine Burg? Um geschützt zu sein. Für den Kämpfer bedeutet das, die Burg muss so gebaut werden, dass er eine längere Zeit ohne Vorwarnung überleben kann. Mein eigener Körper muss zum Panzer werden. (Matsumura) Fälschlicherweise verstehen Einige darunter, sich mit Eisenstangen die Schienbeine zu härten. Ein jahrelanges Atmen als Schwerpunkt beim Training eingesetzt, konditioniert die Atmungsorgane bis in die Lungenspitzen. Seit März 2020 ein wesentlicher Hinweis, womit eine Corona- wie auch sonstige Virenerkältung vom Körper besser verkraftet werden kann. Mit diesem Thema sollten wir 2021 tiefer in die Anzahl der Möglichkeiten einer Kampfkunst gehen. Damit sind alle Wege offen, die mit hoher Konzentration und intelligenzintensiven Anforderungen verbunden sind (Sazen). Für Kritiker: Nicht die „Hochintelligenten“ sind hier gemeint, die haben andere Macken und sind auch nicht immer leicht händelbar. Der/die „Intelligenzquotienten“ werden in absoluten Zahlen ausgedrückt. Entscheiden Sie selbst: Wer wird das Leben besser meistern?

Ein begabter Mensch, der stinkend faul ist und nur darauf bedacht von anderen bedient zu werden oder ein Unbegabter, der mit Disziplin aus dem Wenigen, was ihm zur Verfügung steht, etwas macht.

In pädagogischen Testverfahren werden Streubreiten ausgewiesen. Dort kann sehr schön erkannt werden, dass ein Hochintelligenter bei schlechten Bedingungen durchaus auf Förderniveau absinkt und ein wenig Intelligenter durchaus Hochschulreife erlangen kann.   

2020 – das Jahr der Ungewissheit und schnellen Entscheidungen

Autor: W. Achilles
28. Juli 2020: Es fand in Zerbst die 9. Offene Landesmeisterschaft Sachsen/Anhalt 2020 im Sommerbiathlon statt. Mutig organisiert wurde sie mit viel Bedacht bezüglich der Hygieneregeln von der Schützengilde Zerbst 1397. Eine mit 23 Sommerbiathleten aus 7 verschiedenen Bundesländern trotzdem verloren wirkende Wettkampfmöglichkeit in diesem Jahr.


Wie hatten wir uns schon auf das kommende Jahr gefreut. Ich schrieb 2019 an dieser Stelle über die Deutsche Meisterschaft 2019:
Aussicht
„Jetzt wissen wir, wie Sommerbiathlon geschrieben wird. Es werden erste Trainingspläne für das Winterhalbjahr ausgearbeitet und wir freuen uns auf das Jahr 2020.“
Pläne haben wir gemacht. Das Winterhalbjahr wurde auch genutzt. Eine neue Waffe, spezialisiert auf die Besonderheiten im Sommerbiathlon, angeschafft. Einmal kurz damit geschossen und, ja und dann war nichts.
Der 17. März 2020 ließ die Pläne sterben. Alles was sich bewegen und in Gemeinschaften seine Energie stecken wollte wurde zum Innehalten verdammt.
„Innehalten“
, ist kein so schlechter Ausdruck für die Auswirkungen des Corona Schlamassels. Man könnte auch den Ausdruck „Lähmung“ wählen. Machen wir aber nicht. Jede Veränderung, und sei sie noch so unangenehm, ist eine Gelegenheit darüber nachzudenken, ohne den gewohnten Alltag als Bremse. Das taten viele. So auch wir. Training musste zurückgefahren werden und anderes, oftmals seit langer Zeit liegen Gelassenes, wurde in Angriff genommen.
Dann kam die erste Nachricht. Die Schützengilde Zerbst 1397 e.V. lud zum Wettkampf ein. Kathrin meldete sich umgehend für den SV Hönow e.V. an. Zwei Tage später: Verspäteter Aprilscherz. Kein Wettkampf! Behörden mögen ihn nicht.
Kurze Zeit später, ja, in Zerbst findet die 9. Offene Landesmeisterschaft in den Disziplinen Einzelwettkampf Sprint LG und KK über jeweils 6 km Laufstrecke und dazwischen 2 mal liegend; 2 mal stehend frei Luftgewehr 10 m und KK 50 m für 2020 mit neuem Termin statt. Meldeschluss in zwei Tagen!

 

Wieder angemeldet: Sonntag 28. Juni 2020 – in aller Frühe auf nach Zerbst.
Wir fanden hier einen schönen Trainings- und Wettkampfort mit Historie vor. Dann, nein nicht das Gewohnte. Diesmal war es anders. Wenige Organisatoren, die mit großem Einsatz alles Regel gerecht vorbereiteten. Das Wettkampf Regelwerk wurde schon fast Nebensache, dank der Disziplin der Teilnehmer im Umgang mit dem Sportgerät (Waffen). Dominanz des Einhaltens von Abstandsregeln und Corona gerechtes Verhalten bestimmten das Geschehen. Wenige Teilnehmer und die auch noch aus verschiedenen Landesverbänden stellte sich eine Ursache gewisser Unsicherheit beim Zusammentreffen dar. Denn jedes Bundesland regelt den Kampf mit Viren anders. Ist schon interessant, wie Fachleute festgestellt haben wollen, dass in Brandenburg das Virus anders bekämpft werden muss als in Berlin, Sachsen oder Nordrhein-Westphalen.


Ein Gedanke, der nur bedingt das Wettkampfgeschehen tangiert:
Kann es normal sein, dass unsere Gesellschaft bereits bei einer Veränderung unfähig ist, Entscheidungen zu treffen? Zitat aus mehreren verschiedenen Sportverbänden: Verhaltensregeln, Verhaltensregeln und am Schluss … das müssen die Vereine selbstständig mit ihrem Gesundheitsamt regeln! Na, dann brauchen die Vorstände auch keine Anleitung von oben. Verzeihung für die bissige Ironie.
Eine Handvoll Männer und wenige Frauen treten an zum Einzelstart KK 6 km. Die kleine Gemeinschaft aus Wettkämpfer/-innen und Kampfrichtern/Innen und wenige „Betreuer/Innen“ wurde durch eine harmonische Atmosphäre getragen. Es war deutlich erkennbar, dass alle Probleme hatten. Es war für keinen der Teilnehmer ein im Sinne der zielgerichteten Trainings- und Wettkampfvorbereitung sicheres Herangehen. Das Laufen fiel den meisten schwer. Nur wenigen stand die Freude dabei im Gesicht.

Die Trefferergebnisse KK zeigten auch, dass es weniger Übungseinheiten auf den Schießständen gegeben hat.
Nach der Siegerauswertung des KK Durchgangs folgte der Start 6 km Luftgewehr. Wieder ein kleines Teilnehmerfeld bei den Herren und eine Schwalbe (genannt Kathrin).
Anmerkung: „Da hätten wir ja – bei Kathrin als schlechteste der 5 Frauen – auch mitmachen können“ urteilte die Weiblichkeit der ersten Disziplin. Nun kann man geteilter Meinung sein: Ist der erste Platz und Erhalt der Goldmedaille anerkennenswert, da 4 potenzielle Teilnehmerinnen als Zuschauer anwesend waren oder nicht?
Interessant ist allerdings, dass Kathrin ein deutlich besseres Ergebnis (schnellere Laufleistung und höhere Trefferquote) im LG gegenüber KK zeigte. Die Ursache ist schnell gefunden: Das Lauftraining wurde durch Corona-Quarantäne nicht eingeschränkt. Mit dem LG konnte im Heimtraining ausreichend trainiert werden. Damit ist die Platzierung wieder im Gespräch. Es hätten die anderen Frauen auch starten können und das Ergebnis wäre ungewiss, denn laufen und Kondition sind nochmals ein getrenntes Paar Schuhe.
Zusammenfassend: Unter erschwerten und ständig wechselnden Bedingungen einen Wettkampf sicher zu bewältigen, ist für die Teilnehmer bestimmt eine Bereicherung an Erfahrung und Stärkung der Nervenkraft gewesen.
Überlegen sollten die Vereine, ob noch andere Faktoren als nur das Corona-Virus Schuld am Mangel von Teilnehmerinnen in unserem Sport, speziell in den höheren Kalibern, sind.
siehe auch: https://www.volksstimme.de/sport/lokalsport/zerbst/biathlon-sommerbiathlon-gold-und-zweimal-silber

Impressionen zur Deutschen Meisterschaft im Sommerbiathlon 2019

2019 DM Sonnenburg
Sommerbiathlon

Kathrin Achilles wurde mehrfach angesprochen, über die Erlebnisse zu den Deutschen Meisterschaften im Sommerbiathlon KK-Gewehr  vom 30.08. bis 01.09.2019 zu berichten. Sie kam zu mir und fragte: „Was soll ich denn erzählen? Ich war mit mir beschäftigt.“ Also übernehme ich als ihr Betreuer diese Arbeit. Gemäß der Sportordnung des DSB gehört der Sommerbiathlon als Disziplin dazu, auch wenn es vielen Schützen scheinbar nicht bekannt ist. 
Dr. Braatz, im Orientierungslauf zu Hause, wurde vom Brandenburger Schützenverband gebeten, als Referent die Disziplin Target Sprint und Sommerbiathlon im BSB aufzubauen. Eine großartige Sache der gemeinsamen Auffassung. So nahm der MCK e.V.  alsfremder, nicht im Schützenbund organisierter Verein den Kontakt zu ihm auf, besuchte Trainingseinheiten und Wettkämpfe 2019. Es konnte nicht geahnt werden, dass Kathrin Achilles sich hier für die Deutsche Meisterschaft qualifizierte. Der MCK e.V. kümmerte sich um andere Dinge. Also entsendete sich Kathrin selbst als Vertreterin ihres Schützenvereins „Hönow e.V.“. Es ergab sich, dass der Brandenburger Schützenverband eine Delegation für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in geforderter Mindestteilnehmerzahl aufstellen konnte.
Der Austragungsort war Sonnenburg. Ein Skigebiet im Oberharz mit weitläufigen Pisten, gut ausgebauten und modernen Biathlon-Schießanlagen in freier Natur. Damit kam auch das Entsetzen. Wenn jemand mal live die Zerstörung unseres Lebensraumes, dem Wald, als grüne Lunge, erleben möchte, dann fährt er in den Harz. Der Wald sah dort schlimmer aus als 1989 in Oberwiesental und der Sächsischen Schweiz. Einheimische und eigene Recherchen stellen fest, dass das Sterben und dessen Ursachen seit den 80 iger Jahren bekannt sind. Vermutlich ist man mit Studien, Kommissionsbildungen und Schuldzuweisungen voll ausgelastet, sodass niemand da ist, der arbeitet, geschweige denn praktische Aufforstung betreibt. Unzählige Menschen sitzen in der Sonne in „Hüttengaudi-Schnellabfertigungs-Mitropa`s“ um Aussichtsplattformen herum. Der grässliche Anblick scheint Niemandem etwas auszumachen-Hauptsache alle haben Spaß. Dieser Eindruck umfasst den äußeren Rahmen.
Was geschah während der Deutschen Meisterschaft?
Am Freitag, dem ersten Tag der Deutschen Meisterschaft, fand gegen Mittag ein Training für alle Teilnehmer statt. Die Deutsche Meisterschaft startete nachmittags mit den Staffeln. Immer drei Starter eines Landes traten als Staffel gemeinsam an. Da die Brandenburger Delegation keine dritte Dame hatte, fiel für die beiden Frauen der Staffellauf aus. Was allerdings für uns als Neulinge sehr positiv war. In Ruhe konnte das Prozedere studiert werden. Es gibt doch starke Unterschiede innerhalb der Disziplinen lt. Sportordnung.
Eindrücke
Wie auch sonst bekannt, wurden vor dem Wettkampf alle Waffen inspiziert. Dann allerdings etwas gewöhnungsdürftig: Die Waffen mussten in der „Schweigezone“ quer zur Feuerlinie in einer Reihe von beiden Seiten in Regale abgestellt werden. Egal, welcher Wettkampf durchgeführt wurde und wann du dran warst. Vom Start bis Ende der Deutschen Meisterschaft verblieben die Waffen im Ständer. Kann sich einer vorstellen, dass nach zwei Stunden schon genau hingesehen werden muss, welche der rund 300 Waffen deine war?
Die Kontrolle
Ein bestimmtes Abzugsgewicht muss nachgewiesen werden, die Visierung wird geprüft und das Gewicht der Waffe. Das Einzellader-KK-Gewehr von Kathrin bestand mit einem gewissen Mitleid die Prüfung. Es begann das Einschießen als Training, die Scheibe zu treffen. Die Wettkämpfer machten eine gute Figur. Ein bisschen komisch waren die Betreuer, Trainer bzw. Coachs. Argwöhnisch musterten diese jeden Teilnehmer, speziell wenn Unbekannte dabei waren und Kathrin war eine. Man will ja wissen, ob diese zur Konkurrenz werden. Schließlich geht es um den Sieg-koste es, was es wolle.
Mitten drin
Am Schießstand und dem Lauf-Parkour waren beidseitig der Wettkampfstrecke Zuschauer, Angehörige, Freunde der Teilnehmer, Betreuer und, nennen wir sie „Fan-Fanatiker“ verteilt.
Ich glaube so mancher am Rande würde sich schämen, sähe bzw. hörte er sich im Film. Es wurde schon mal mancher Wettkämpfer angebrüllt, und zwar nicht sehr höflich. Nur das eigene Team zählt. Hier bewährt sich ein dickes Fell und schlechte Ohren, sowie eigenes gutes Benehmen. Ganz ehrlich, solch eine Diffamierung einiger Zuschauer gegen die Athleten/in haben wir selten erlebt. Die positiven Zuschauer waren zwar in der Mehrzahl, aber unterlegen, da nicht stimmgewaltig.
Es geht auch anders
Mitleidig wurde Kathrins Einzellader beäugt, nachgemessen und belächelt. Kathrin kämpfte gerade mit dem Versuch, möglichst schnell die Scheibe zu treffen, trotzdem waren die Mehrlader deutlich schneller. Beim Abstellen des Gewehrs klopfte ihr eine „Konkurrentin“ aus Schleswig-Holstein auf den Rücken und fragte, was für ein Gewehr sie denn da hätte. Ich bekam es mit der Angst. Kathrin bot einen Anblick wie kurz vom Explodieren. Durch die äußeren Umstände gestresst, lud sie innerlich durch, um eine entsprechende Antwort auf eine so dämliche Anspielung zu geben. Die „Konkurrentin“ jedoch bot ihr ein Ersatzgewehr mit den Worten an: „Ich fände es unfair, mit einem Einzellader gegen Mehrschuss-KK-Spezialgewehre anzutreten“. Und ergänzte noch scherzhaft: “Blöd natürlich, wenn du mich jetzt überholst.“ Angesichts der läuferischen Leistung bestand durchaus die Möglichkeit dazu. Kathrin testete die ersten Probeschüsse und war begeistert. Ein Handwerker, der die Wahl zwischen Amateur- und Profiwerkzeug bekommt, wird das sicher verstehen. Nach sorgfältigem Abwägen aller Für und Wider wurde mit der fremden Waffe angetreten. Ich hatte den Eindruck, dass sich daraus eine Freundschaft zwischen den Frauen aus Schleswig-Holstein und Hoppegarten entwickeln könnte. Am 2. Wettkampftag fanden die Massenstartwettkämpfe statt. Die Wettkämpferinnen einer Wettkampfklasse wurden in Wellen auf die Piste geschickt. 1km Geländelauf-liegend schießen-1km Geländelauf-liegend schießen-1km Geländelauf-stehend schießen-1km Geländelauf-stehend schießen-1km Geländelauf: 5 Kilometer Laufen insgesamt. Für jeden Fehlschuss eine Strafrunde von 70m (macht bei 5 Fehltreffern immerhin eine stolze Länge von 350m aus). Die Tücken liegen im Detail. Das Laufen war für Kathrin nicht das Problem, aber es fehlte die Routine des Schießens. Die Aufregung sorgte dafür, dass eine Patrone im Magazin blieb, während sie schon wieder loslief, um die Waffe im Waffenständer abzustellen. Zu Recht folgte die Disqualifikation. Und nun kam die zweite Überraschung.
Die Damen ihrer Wettkampfklasse trösteten, dass dieser Fehler ihnen auch schon passiert ist (selbstverständlich kann das Keiner verstehen, wie man so dumm sein kann) und fragten ängstlich nach, ob sie denn trotzdem am Sonntag zum Sprintwettkampf antrete. Natürlich war sie enttäuscht, aber aus Fehlern lernt man und Aufgeben ist nicht unser Stil. Das Problem bestand für die Damen: Wenn Kathrin sich zurückgezogen hätte, wäre die ganze Klasse gezwungen gewesen, in der jüngeren Damenklasse anzutreten, um deutscher Meister werden zu können. Und-ganz ehrlich-die jungen Damen und Herren legten bewundernswerte Leistungen hin, sowohl läuferisch als auch schießtechnisch. Es war auch ein optischer Genuss, sie während des Wettkampfes zu sehen. Wer da als „alte Dame“ vom Sieg träumt, sollte eine Therapie beginnen.
3. Wettkampftag und damit der Sprint-Wettbewerb
Diesmal wurden insgesamt nur 3 km gelaufen (dafür aber sehr, sehr schnell), einmal liegend, einmal stehend geschossen (wieder 70m Strafrunden bei Fehlschüssen). Am Start plauderte man in der Warteschlange noch ein wenig freundschaftlich miteinander und eine Teilnehmerin schilderte, sie musste mal eine Runde mehr um den Waffenständer laufen, da sie an ihrer Waffe im Waffenständer vorbeigelaufen war. Alle Teilnehmer haben eine festgelegte Position im Waffenständer. Wird umgedreht und zurückgelaufen: Disqualifikation. Bei insgesamt ca. 300 Teilnehmern ist das eine beachtlich lange Reihe. Auch Kathrin schmunzelte noch, wie so was überhaupt passieren kann – und – lief im eigenen Lauf super gut und zur Freude aller Zuschauer und Kampfrichter an ihrer Waffe vorbei. Trainingsmethodisch ist die Tatsache allgemein bekannt (bei ausgebildeten ÜL), dass zuerst die Konzentration darunter leidet, wenn die Ausdauer nachlässt. Beim Schießen keinen Fehler machen, die Waffe beim Rennen am Lauf anfassen, Lauf nach oben gerichtet, Schaft nicht greifen, Magazin erst an der Scheibe laden, nach Beenden des Schießens wieder entladen, Sprechverbot in der Schweigezone, keinen Mitläufer behindern,…- dann tapst man schon mal ins nächste Fetttöpfchen.
Wir freuten uns bei der Siegerehrung, dass es der sportlich außerordentlich fairen „Konkurrentin“ gelang, durch ihre Leistung den 3. Platz zu erreichen.
Aussicht
Jetzt wissen wir, wie Sommerbiathlon geschrieben wird. Es werden erste Trainingspläne für das Winterhalbjahr ausgearbeitet und wir freuen uns auf 2020.
Übrigens, der Vorteil beim Sommerbiathlon besteht darin, dass man keine 10 km laufen muss oder wie man oft hört: „Das war aber eine schlechte Zehn“ schießen können muss. Es muss halt nur die Klappe fallen, na, und das kann doch Jeder.

Autor: W. Achilles

Brief an einen Karateka

Vorwort: Ein Schüler stellte im Anschluss eines Gespräches über Literatur zum  Karate ergänzenden Selbststudium folgende Frage: Du hast mir verschiedene Bücher zum Lesen empfohlen. Jetzt mal einen Rat, in welcher Reihenfolge soll ich lesen?

Antwort: Gute Frage. Empfohlen habe ich dir die Reihenfolge des Lesens um die Bushidozeit in Japan für unsere (westliche) Welt erfassbar zu machen und ein Verständnis für das Karate zu entwickeln. Kannst du damit etwas anfangen? Sicher nur bedingt. Deine Antwort könnte etwa so lauten: „Sag mir doch einfach, welches Buch ich zuerst lesen soll!“

  1. Wenn vorhanden:“Taiko“. (wie auch immer geschrieben; das ist eine Frage der Übersetzung. wobei wir wieder bei den Irrtümern des Dialoges Ost/West bzw. Neuzeit/Altertum sind). Im Taiko wird die Geschichte eines einfachen Landsamurai beschrieben, der bis zum zweiten Mann (hinter dem Kaiser) im Staat, dem Shogun, aufsteigt. Du erfährst beim Lesen Hintergründe zur japanischen Gesellschaft des Mittelalters; über die zeitliche Folge der Dynastien und damit deren Entwicklung. Anschließend verstehst du, falls du so denkst wie ich, die anderen Bücher besser.

2. Mein vorangegangener Text (siehe oben) stellt in etwa die Antwort eines Meisters des Zen (Zen als Ursprung aller japanischer Kampfkünste, egal, woher sie die Japaner für sich adaptiert haben) auf die Frage eines Schülers dar. (Nur zur Klarstellung: Ich bin kein Meister, vielleicht auf dem Weg dahin. Die Antwort ist mein Versuch, dir Denkanstöße zu geben. Dein Gegenüber wird dir in den seltensten Fällen die Antwort geben, die du eigentlich erwarten würdest.) 

3. Fehlt in deiner Aufzählung das Buch über die Katze und andere Zen-Geschichten. Hier spricht ein Europäer (Graf Dürckheim) über das für die westliche Welt Unfassbare im Kontakt mit Zen. Es scheint eine mystische Welt ohne Sinn und Verstand zu sein. Demnach großer Unsinn. Das Problem: So idiotisch die Zentexte auch sind, und das sind sie aus unserer Auffassung über die Welt und die menschliche Gesellschaft hinaus: Hast du das Schwarze (Dreck) unter den Fingernägeln (Zen) begriffen, verfügst du über einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber deinen Mitkonkurrenten in der Leistungsgesellschaft. Denn diese kommen mit dir nicht klar und umgekehrt. Wie entstanden denn möglicherweise die Zen-Texte? Denkfaule Schüler wollten Antworten auf dem Tablett serviert bekommen und ihren Meister beim Schlafen stören!

4. Nun wird das ganze Geschreibsel zur Karate-Lehreinheit: Frage deinen Trainer niemals ein zweites Mal, wie eine Technik geht, bevor du nicht 300-500 mal die erste Antwort geübt hast. (Natürlich kannst und sollst du fragen. Wundere dich nur nicht über die Antworten. Deshalb habe ich nur wenige, aber gute Schüler.)

5. Mach doch im Heimtraining, den ersten Schritt. Übe eine Technik, die dir gerade einfällt, zuhause 10.000 mal rechts und 10.000 mal links. Du kommst in die Absichtslosigkeit und wunderst dich nach einiger Zeit, dass mit dem Karate nicht verwandte Dinge dir plötzlich leichter fallen oder mit weniger Energieaufwand gelingen. Ach so, wir waren ja bei deinen Büchern. Beginne doch einfach mit dem Lesen; egal, welches Buch. Ungefähr nach 3 1/2 Jahren (im Karate etwa 5000 Techniken) stellst du fest, dass du immer häufiger auch mal ein anderes Buch zur Hand nimmst. Dann wirst du erkennen, dass du mich zur Beantwortung deiner Frage nicht brauchst. Du gibst nämlich einem deiner Schüler (das ist in meinen Zukunftsfantasien deine Entwicklung-Trainer von eigenen Gruppen) den Hinweis: „Wenn du die Möglichkeit hast, erst Taiko zu lesen, verstehst du die anderen Bücher leichter. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.“ Deine Erfahrungen werden andere sein.

6. Zum Schluss noch einmal die 8 Worte deiner Frage: „Jetzt mal eine Buchempfehlung-welches war das Erste?“ 

Was hat der Flügelschlag eines Schmetterlings im 15. Jahrhundert mit dem Vulkanausbruch im 21. Jahrhundert zu tun? Dazu kurz die Chaostheorie studieren.

Ich wünsche dir viele Antworten.

Willfried Achilles

PS. Meinem ersten Trainer im Judo (Ich kenne noch seinen Namen, Jürgen Siebert, einfacher Maurer, junger Mann) stellten wir die Frage: „Sag mal, warum machen Sie das alles. Sie trainieren uns, begleiten uns zu Wettkämpfen, sind immer für uns da?“ Seine Antwort: „Als ich so alt war, wie ihr jetzt, hatte ich einen Trainer, dem stellten wir die gleiche Frage. Seine Antwort war: Ich hatte in euerm Alter einen Trainer, der erwartete von uns, dass wir das, was er uns beibrachte, weitergeben. Das ist die Geschichte der Menschheit.“

Idori-Training

Die Zielstellung eines Nachttrainings besteht in einer länger wirkenden mäßigen Reizsetzung, bei der absichtslos ein vorher festgelegtes Programm in konstanter Form über einen Zeitraum von

  • -6 Monaten mit mindestens 6 Einheiten über 30 Minuten
  • -3,5 Jahren mit mindestens 20 Einheiten länger als 2 Stunden
  • -7 Jahren mit mindestens 10 Einheiten länger als 4 Stunden
  • -15 Jahren mit mindestens 10 Einheiten länger als 6 Stunden

absolviert wird.

Dabei kann individuell oder in Gruppen trainiert werden.

Vor diesem Training muss man nicht ausgeruht sein, im Gegenteil, man trainiert, nachdem man alle anstehenden Tagesaufgaben erledigt hat. Trainiert jemand bis zur Erschöpfung ist das Dummheit (eigene Verantwortlichkeit) Es geht um einen Trainingsreiz in der Balance von Sympathikus und Parasympathikus.

Beendet man das Training, so geht man ohne große Ablenkung zum vorher vorbereiteten Liegeplatz und legt sich für mindestens 30 min schlafen.